„Zusammenarbeit soll vertieft werden“

Am 17. September 2019 fand zum ersten Mal der 3. Deutsch-Chinesische Automobilkongress im Festsaal des Ingolstädter Stadttheaters statt. 450 Teilnehmer aus Unternehmen, Regierung und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen kamen dazu nach Ingolstadt und diskutierten über ein breites Themenspektrum, unter anderem über Industriekooperationen und Zukunftstechnologien.

Die Automobilindustrie sieht schwierigen Zeiten entgegen. Die Umweltproblematik und die Digitalisierung sowohl in der Fertigung als auch bei den Endprodukten erfordert ein enormes Investitionsvolumen. Zusätzlich entsteht aus dem zunehmenden Protektionismus und dem daraus folgenden Schaden für die Weltwirtschaft eine große Herausforderung für die deutsche  Automobilwirtschaft.

Digitalisierung, Elektromobilität und autonomes Fahren sowie die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland waren die Hauptthemen des diesjährigen Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses, den das China-Zentrum Bayern (CZB) in Kooperation mit der China International Investment Promotion Agency (CIIPA) organisierte.

Die chinesische Seite wurde vertreten durch den Gesandten Botschaftsrat der Volksrepublik China, Wang Weidong und den Generaldirektor Liu Dianxun der CIIPA. Die deutsche Seite vertraten der  Staatssekretär des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, Roland Weigert und der Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, Dr. Christian Lösel. Alle waren sich einig, dass die bisherige Zusammenarbeit zwischen den Ländern China und Deutschland nicht ausreicht und noch viel mehr kooperiert und Ressourcen besser genutzt werden müssen.

Für den Audi-Vorstand Alexander Seitz, zuständig für Finanzen, China und Recht ist China der wichtigste Markt für das Ingolstädter Unternehmen. In seiner Präsentation zeigte er die erfolgreiche 30-jährige Geschichte des Automobilunternehmens in China auf.

Seitz versicherte, dass Audi im Bereich Digitalisierung und vernetztem Fahren eine weitere und tiefere Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen anstreben werde. 

Norbert Dressler, Automobilexperte bei der Beratungsfirma Roland Berger warnte die Teilnehmer, dass der wirtschaftliche Aufschwung Chinas nicht unendlich weiter gehen kann und wird. Die massiven Anstrengungen der chinesischen Regierung zum Ausbau der Elektromobilität zwingen die Hersteller sich schnell darauf einzustellen.

Das Existenzgründerzentrum Ingolstadt (EGZ), welches das China Zentrum Bayern beheimatet, hat bisher insgesamt 31 chinesische Unternehmen bei der Gründung betreut. Hannes Schleeh, Geschäftsführer des EGZ, freute sich über die große und positive Resonanz der Veranstaltung. Sofort nach dem Automobilkongress ist er zusammen mit Bürgermeister Sepp Mißlbeck und neun Unternehmen aus der Region in und um Ingolstadt nach China aufgebrochen, um dort Möglichkeiten für eine noch engere Zusammenarbeit auszuloten und Werbung für den Standort im Herzen Bayerns zu machen.